Eigene Wiesen und Weiden in Utholm

VON OTTO-ERWIN HORNSMANN1

teaser_christian_III_of_DenmarkChristian III. von Dänemark und
Norwegen, um 1550.
Abb. gemeinfrei

Helgoländer Fischer werden sich kaum direkt an den Heringsfang im größeren Maße beteiligt haben, zumal sie kein Absatzgebiet gefunden haben dürften, weil alle Küstenländer und Küstenstädte dazu ihre eigenen Flotten eingesetzt hatten. Aber sie vermieteten den Fremden Wohnraum und Grundstücke und leisteten Dienste aller Art. Sie fuhren als Besatzung auf den großen Schiffen, erlernten den Fischfang nach den neuesten Methoden mit modernen Fanggeräten und konnten sich sicherlich nach und nach eigene große Boote anschaffen. Es war eine kurze Glanzzeit für sie, aus der berichtet wurde, dass Helgoländer eigene Wiesen und Weiden in Utholm besessen hatten. So wird be­richtet, dass …Eyderstedter und andere vom festen Lande ihre benötigten Gel­der von Helgoländern erleihen konnten. Weiterlesen

  1. aus: Otto-Erwin Hornsmann, Geschichte und Geschichten der Insel Helgoland, Museum Helgoland, 2006, mit freundlicher Genehmigung des Autors

Hummerfang nach dem Zweiten Weltkrieg

Artikelserie von ERICH-NUMMEL KRÜSS

hummer_helgoland_historieHelgoländer Hummer. Grafik:
Historische Abbildung (gemeinfrei)

Da Helgoland am 18. April 1945 durch einen schweren Luftan­griff der Royal Air Force völlig zer­stört wurde, mussten alle Bewohner die Insel verlassen. Nachdem die Engländer am 18. April 1947 schließlich auch noch Helgolands unterirdische Anlagen mit 6.700 Tonnen Sprengstoff in die Luft sprengten, glaubte kein Helgoländer Fischer jemals wieder die Insel betreten zu können.

Aber sie waren ja Fischer, Hummer­fischer, und Hummer gab es nur in der Nordsee in unmittelbarer Nähe ihrer Insel. So bemühten sie sich schon im Jahre 1946 um seegängige Schiffe und um Material für den Bau von Hummer­körben. Einige Fischer hatten ihre Boote behalten, ließen sie aufzimmern und mit einer kleinen Kajüte versehen. Aber einige wagten sich auch mit den abenteuerlichsten Fahrzeuge auf die Nordsee. Weiterlesen

Heringsmengen ändern alles

VON OTTO-ERWIN HORNSMANN1

HeringslaichHeringslaich. Foto: gemeinfrei

Das Dasein der Helgo­länder Einsiedler änderte sich jedoch, als ab 1425 der Hering in ungeheueren Mengen in der Nähe der Insel Helgoland erschien. Alle Städte an der Küste beteiligten sich am Fang und viele Händler ließen sich auf der Insel nieder und bauten Lager- und Packhäuser. Es waren an diesem Heringsegen, der fast 100 Jahre anhielt, zeitweilig 200 bis 300 Schiffe beteiligt, die mehr als 2.000 Mann beschäftigten und auf der Insel über 200 Fischerbuden benötigten. Weiterlesen

  1. aus: Otto-Erwin Hornsmann, Geschichte und Geschichten der Insel Helgoland, Museum Helgoland, 2006, mit freundlicher Genehmigung des Autors

Hummerhandel und Hummerversand

Artikelserie von Erich-Nummel Krüss

hummer_helgolandHelgoländer Hummer.
Photo: Lilo Tadday

Vor dem Zweiten Weltkrieg gab es vier Hummerhändler auf der Insel, die auch gleichzeitig Fischer waren:

  • Leopold Friedrichs,
  • Rickmer Lührs, „Oossenwinn“,
  • Hinrich Broders „Sniiwer“,
  • Nummel Krüß.

In großen schwimmenden Aufbewah­rungskästen (Hittfeet), die vor der Landung­sbrücke verankert waren, wurden die selbst gefangenen und aufgekauften lebenden Hummer gesammelt, bis eine Lieferung erfolgen konnte oder eine Bestellung einging.

In mit Pergamentpapier ausgelegten Spankörben, auf einer Schicht frischem Seetang und Eis, verpackte man die lebenden Hummer. Wieder mit Seetang bedeckt, mit Sackleinen vernäht und versehen mit dem Zusatz „LEBENDE HUMMER“ ging der Korb per Express auf die Reise. Die Hummer werden verplombt, d. h. an der gebundenen Hummerschere wird eine Plombe mit dem Aufdruck „HELGOLÄNDER HUMMER“ befestigt, so wird die besondere Güte dieses Hummers gekennzeichnet, um seinen berühmten Namen zu schützen. Weiterlesen